Cogging-Effekt bei Synchronmotoren: Funktion zur Rastmoment-Kompensation (ab V01.09.01)
Funktions-Erweiterung: Rastmomente von Synchronmotoren können sich unerwünscht auf das Antriebsverhalten auswirken (Cogging-Effekt). Die Auswirkungen lassen sich jetzt mit der Funktion Rastmoment-Kompensation reduzieren. Dazu müssen bestimmte Parameter über einen zugehörigen Identifikationslauf ermittelt werden.
Voraussetzungen für den Identifikationslauf:
Die Polstellung des Synchronmotors (Pollage) muss bekannt und gültig sein.
Strom- und Drehzahlregler sollten auf die gewünschte Leistung abgestimmt eingestellt werden.
0x2C16:002: Eingabe der Anzahl der zu analysierenden Kommutierungswinkel-Perioden. Das Kompensationssignal wird als Durchschnitt der Störungen der gewählten Anzahl von Perioden berechnet.
Identifikationslauf der Rastmoment-Kompensation:
Freigabe des PMSM im Drehzahlmodus mit niedriger Drehzahl/Geschwindigkeit, wie oben beschrieben (0x2C16:003).
Der Fortschritt wird unter 0x2823 und der Status unter 0x2C16:005 angezeigt.
Die identifizierten 10 Punkte der Kompensationskurve (Amplitude und Phase) werden unter 0x2C16:006 bis :025 angezeigt.
0x2C16:001: Kompensation aktivieren/deaktivieren. Durch Aktivieren und Deaktivieren lässt sich die Wirkung der Kompensation beobachten.
Hinweis: Diese Funktion ist nicht für Asynchronmotoren (ASM) geeignet.
Enthalten in welchen Produkten? Servo-Inverter i950 FW: ab V01.09.01
Anwendung:
Für Applikationen mit Synchronmotoren, bei denen es auf höchste Rundlaufgüte bzw. Positions-Genauigkeit ankommt, z.B. Linearmotoren in Druckmaschinen.
Hintergrund: Bei Synchronmotoren mit Permanentmagneten (SM, PSM) wirkt sich der sogenannte Rastmoment- oder Cogging-Effekt auf das Antriebsverhalten aus. Bereits im unbestromten Zustand ist zu beobachten, dass sich der Rotor auf bestimmte Positionen ausrichtet, angetrieben durch mehr oder weniger stark ausgeprägte Rastmomente.
Im Betrieb führen diese Rastmomente, zusammen mit weiteren Störungsquellen, wie z.B. Stromerfassungsfehler, zu einer Drehmoment-Welligkeit, die sich auch im Drehzahl- und Positionsverlauf auswirken kann, abhängig von der jeweiligen Antriebskonfiguration. Die Auswirkungen auf das Antriebsverhalten sind positionsabhängig und sie sind bei niedrigeren Drehzahlen/Geschwindigkeiten größer.