Notwendige Netzanschlussleistung für den Betrieb von r750

Für den störungsfreien Betrieb des r750 wird eine minimale Netzkurzschlussscheinleistung (S_{SC_min.}) des versorgenden Netzes, an den Klemmen des r750, benötigt.
Diese ergibt sich aus der zurück zu speisenden Scheinleistung S_rück [kVA] und einem Kurzschlussleistungsverhältnis (R_SCE).

S_{SC_min.}=R_SCE*S_{rück_.}

Für das Kurzschlussleistungsverhältnis (R_SCE) wurde ein minimaler Faktor von 35 definiert.

Wichtig!

Hierbei ist zu beachten, dass bei der Berechnung der Netzkurzschlussscheinleistung auch der Überlastfall abgedeckt werden muss.

Bei der Parallelschaltung von mehreren r750, am gleichen Anschlusspunkt, ist die minimale Netzkurzschlussscheinleistung (S_{SC_min.}) für die Summe der Rückspeiseleistungen auszulegen.

Die an den Netzeingangsklemmen des Rückspeisers wirksame Induktivität darf 0,6mH nicht überschreiten.

Die folgende Tabelle gibt Auskunft über die minimal benötigte Netzkurzschlussscheinleistung für einen Rückspeiser bei Nennlast und Überlast.

P_{rück_N}      =Bemessungsrückspeiseleistung

S_{rück_N}      =Bemessungsrückspeisescheinleistung

S_{SC_min._N}= Minimal erforderliche Netzkurzschlussscheinleistung (ohne Überlast)

P_{rück_max.}= maximale Rückspeisescheinleistung im Überlastbetrieb

S_{SC_min_Überlast.} = Minimal erforderliche Netzkurzschlussscheinleistung (maximale Überlast)

*1= Für den Überlastfall ist die maximale Überlastzeit zu berücksichtigen. (siehe Lastzyklen)

Bezogen auf andere Betriebspunkte des r750 (z.B. für den Betrieb mit Spitzenleistung oder bei Parallelschaltung mehrerer r750 am gleichen Zwischenkreis) kann die minimal erforderliche Netzkurzschlussscheinleistung aus den Bemessungsdaten linear umgerechnet werden.  

Aus den Daten des Einspeisetrafos können Sie die Netzkurzschlussscheinleistung abschätzen. Hierzu benötigen Sie das uk (relative Kurzschlussspannung des Trafos) sowie die Scheinleistung des Trafos. Beide Werte sind typische Typenschildangaben des Trafos.

Die Kurzschlussscheinleistung des Trafos an seinen Anschlussklemmen ergibt sich damit zu: 

                                       Ssc=UL * I_rated x 100 / uk(%) 

Wichtig!

Auch die strombegrenzenden Anteile zwischen Trafoausgang und Anschlussklemmen des r750 (z. B. Leitungswiderstände, Drossel/Netzfilter,..)  sind mit zu berücksichtigen.

Alternativ zur Abschätzung über die Trafodaten kann eine Messung der Schleifenimpedanz an den Klemmen des Rückspeisers Aufschluss über den resultierenden Kurzschlussstrom Isc geben.  Isc ergibt aus UL/ZNetz. Isc wird typischerweise direkt vom Messgerät mit angezeigt.

Diese Verfahren hat den Vorteil, dass auch die strombegrenzenden Anteile zwischen Trafoausgang und Schaltschrankklemmen mit abgeschätzt werden.

Netzrückwirkungen/EMV-Aspekte

Die bei einem RSCE=35 (weiches Netz) entstehenden Netzrückwirkungen sind im Allgemeinen nicht relevant für einen Einsatz im Industrienetz, da EMV-Grenzwerte üblicherweise am Übergabepunkt einzuhalten sind. 

Die in der Produktdokumentation angegebenen gemachten Aussagen zur leitungsgebundenen Störaussendung bei Betrieb am öffentlichen Niederspannungsnetz setzen ein RSCE ≥ 240 voraus.