Motorparameter werden beim Netzeinschalten nicht korrekt initialisiert - nur Geräteleistung (30 bis 45 kW) (behoben 8400 StateLine und HighLine ab V11.0, TopLine ab V02.0)

Behoben ab:
8400 StateLine V11.00
8400 HighLine V11.00
8400 TopLine V02.00

Verhalten der neuen Version?
Die identifizierten Parameter werden nach der Identifikation korrekt im Parametersatz abgelegt. Nach dem Speichern und Netzschalten stehen sie erwartungsgemäß bei einem Neustart des Geräts zur Verfügung.



Betrifft welche Produkte?
8400 StateLine ≤ V06.xx / V10.xx  nur große Geräte (30 / 37 / 45 kW)
8400 HighLine ≤ V06.xx / V10.xx   nur große Geräte (30 / 37 / 45 kW)
8400 TopLine ≤ V01.xx                   nur große Geräte (30 / 37 / 45 kW)

Wie sieht die Reaktion aus?
Die zuvor per Motorparameter-Identifikation ermittelten und Netzausfall-sicher gespeicherten Motorparameter werden nach dem erneuten Netzeinschalten nicht korrekt initialisiert. Das Antriebsverhalten kann sich dadurch im Vergleich zu vor dem Netzschalten erheblich verändern.

Wann tritt das Problem auf?
Das Problem tritt in folgenden Fällen auf:
  • Nach der Initialisierung der Motorparameter anhand der gespeicherten Codestellen-Werte beim Netzeinschalten oder auch,
  • wenn die Codestellen der Motorparameter nach erfolgreicher Motorparameter-Identifikation nochmals mit den gleichen Werten überschrieben werden, ohne das Netz zu schalten.

Ursächlich ist ein falscher Faktor bei der Umrechnung der Codestellen-Werte in die Geräte-intern verwendeten Variablenwerte.

Betroffen sind sowohl Anwendungen mit Synchronmotoren (SM, PSM) als auch mit Asynchronmotoren (ASM), unabhängig vom verwendeten Motorparameter-Identifikationsverfahren (einfach und erweitert).

Diagnosemöglichkeiten?
Das Antriebsverhalten ist nach dem Netzschalten stark abweichend gegenüber der Phase direkt nach der Motorparameter-Identifikation ohne zwischenzeitliches Netzschalten.

Kurzfristige Maßnahmen/Empfehlungen?
1. Nach jedem Netzeinschalten die Motorparameter-Identifikation durchführen.
2. Oder nach erfolgreicher Motorparameter-Identifikation folgende Codestellen-Werte der Motorparameter anpassen:
  • C0084  Ständerwiderstand
  • C0082  Rotorwiderstand (nur bei Asynchronmotoren)
  • C0085  Streufeldinduktivität
  • C0092  Hauptfeldinduktivität (nur bei Asynchronmotoren)

Dazu die Codestellen vom Antriebsregler auslesen, mit nachstehendem Umrechnungsfaktor mulitplizieren und erneut zum 8400 übertragen, bzw. im Engineer eingeben und Netzausfall-sicher speichern.

Formel:     (Parameter_korrigiert)  =   (Umrechnungsfaktor)  *  (Parameter_identifiziert)

Umrechnungsfaktor:
  • 30 kW-Gerät:    0,1322
  • 37 kW-Gerät:    0,2889
  • 45 kW-Gerät:    0,4247

Bewertung:
Mit der oben beschriebenen einmalig durchzuführenden Umrechnung der vier Codestellen-Werte lassen sich die Motoren dauerhaft und einwandfrei mit den betroffenen Firmware-Versionen betreiben.

Suchbegriffe: Antriebsverhalten, Rundlauf

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