Betrifft welche Produkte?
EVS93xx-EK V7.1, EVS93xx-CK V7.1
Wie sieht die Reaktion aus?
Nach dem Einschalten der Steuerspannung am Antriebsregler wird die aktuelle Lage des Rückführsystems (Anwendungen mit Resolver oder Absolutwertgeber) nicht immer mit dem Bezug auf die Skalierung der Maschinenachse der Kurvenscheibe ausgegeben.
Der Positionswert liegt sporadisch außerhalb des Verfahrbereiches der Kurvenscheibe (y-Achse der Kurve).
Im Betrieb, bzw. beim Verfahren der Kurvenscheibe, wird der Verfahrbereich der y-Achse sporadisch verlassen und mit einer Verschiebung um einen oder mehrere Takte fortgesetzt.
Beispiel: Die Kurvenscheibe im Verfahrbereich von Vorschubbewegungen um 0...360° verlässt den Wertebereich und bewegt sich im Bereich von 360°...720°.
Nach dem Einschalten sollte die aktuelle Lage des Rückführsystems, bezogen auf die Maschinenachse an dem Ausgang CCTRL2-PHI-ACT (Funktionsblock CCTRL2) als Positionswert im Verfahrbereich ausgegeben werden.
Im laufenden Betrieb sollte der skalierte Verfahrbereich nicht verlassen werden.
Wann tritt das Problem auf?
Falsche Initialisierung der Maschinenachse sporadisch mit Netzschalten, Verlassen des skalierten Verfahrbereiches sporadisch im laufenden Betrieb.
Diagnosemöglichkeiten?
Überwachung des Positionswertes an CCTRL2-PHI-ACT bzw. Codestelle C1339/003 auf Bereichsüberschreitung.
Kurzfristige Maßnahmen/Empfehlungen?
Unter der Voraussetzung einer Überwachung von CCTRL2-PHI-ACT kann der außerhalb des Verfahrbereiches liegende Positionswert applikativ im Antriebsregler oder von einer übergeordneten Steuerung zurück gerechnet werden.
Mit dem berechneten Wert kann ein Integrator (z.B. PHINT4) geladen werden. Der Integrator übernimmt nach dem Ladevorgang die Funktion von CCTRL2-PHI-ACT für die Zuordnung des Verfahrbereiches der Maschine, d. h. der Verfahrbereich wird nicht mehr von CCTRL2-PHI-ACT abgeleitet sondern nur noch von PHINT4-OUT.
Für Details zur Funktion der benannten Funktionsblöcke ist auf die Produktdokumentation zum Servoregler 9300EK zu verweisen.
Bewertung:
Die Funktionseinschränkungen sind relevant für Applikationen, in denen ein absoluter Winkelbezug des Antriebes zur Maschinenachse notwendig ist, z.B. durch die Anwendung eines Absolutwertgebers als Rückführsystem. In Applikationen, die diesen absoluten Winkelbezug benötigen, z.B. Mehrachs-Anwendungen mit verbundenen Werkzeugen, kann bei Nichtbeachtung u. U. eine mechanische Kollision auftreten.
Antriebe, die den Bezug der Maschinenachse relativ herstellen, also z.B. durch eine konventionelle Referenzfahrt nach dem Einschalten initialisiert werden, benötigen die eingeschränkte Funktion in der Regel nicht.
Die Bewegung des Antriebs selber erfolgt korrekt, solange keine Verfahraktionen (z.B. Positionierungen) von der aktuellen Position CCTRL2-PHI-ACT abgeleitet werden. In diesem Fall erfolgt lediglich eine falsche Positionsanzeige.
Sollen weitere (Verfahr-) Aktionen von der aktuellen Position CCTRL2-PHI-ACT abgeleitet werden, muss die unter Kurzfristige Maßnahmen/Empfehlungen genannte externe Positionsbildung verwendet werden.
Bestehende Anwendungen mit Firmwareständen < V7.1 sind von der Funktionseinschränkung nicht betroffen, da auf früheren Versionsständen der 9300EK-Geräte der Funktionsblock CCTRL2 nicht verfügbar war.