Automatisierungsobjekt

Das Automatisierungsobjekt, auch Steuerstrecke, Steuerobjekt oder Prozessbereich genannt, wird durch eine Prozesssteuereinrichtung bzw. ein Prozessleitsystem zielgerichtet beeinflusst.
Gerätemäßig umfasst es die Gesamtheit der mechanischen prozessspezifischen Einrichtungen, in denen ein beabsichtigter technologischer Prozess, z. B. ein Fertigungsprozess oder auch ein Transportprozess abläuft.
Mögliche Eingangsgrößen sind Stoffe, Energien und/oder Informationen, die innerhalb dieses Objektes in gewellter Weise der einen oder anderen oder auch allen fünf möglichen Behandlungsformen wie Gewinnen, Übertragen, Umwandeln, Speichern oder Nutzen unterworfen werden. Sie verlassen als Ausgangsgrößen das Automatisierungsobjekt in entsprechend modifizierter Form.
In Bezug auf die räumliche Ausdehnung und Überschaubarkeit und dadurch bedingt auch hinsichtlich der Vorschriften und Normen zum Errichten und Betreiben der dazugehörenden energetischen und automatisierungstechnischen Ausrüstungen sind grundsätzlich zwei Klassen industrieller Automatisierungsobjekte zu unterscheiden, und zwar Maschinen und großtechnische Anlagen.

Maschinen: dazu zählen alle ortsfesten und ortsveränderlichen Be- und Verarbeitungsmaschinen für Metalle, Plaste, Holz, Papier, Textilien u. a. Materialien sowie Abfüll- und Verpackungsautomaten für feste und flüssige Güter. Typisch für Maschinen ist, dass sie nur relativ wenige überschaubar angeordnete Antriebs- und Betätigungselemente haben, die entsprechend den technologischen Bedingungen zu beeinflussen sind.
In Bezug auf die Überschaubarkeit mit Maschinen vergleichbar sind auch die meisten Prüfeinrichtungen, z. B. Prüfstände für elektrische Antriebssysteme, Getriebe oder Verbrennungsmotoren, des weiteren Industrieroboter sowie viele thermische und chemische Aggregate.

Anlagen: hierzu zählen alle großtechnischen Einrichtungen zur Energiegewinnung, Umformung und Verteilung, wie Kraft- und Umspannwerke, weiterhin die Förder-, Aufbereitungs- und Produktionseinrichtungen der Grundstoffindustrie, die Maschinensysteme in der metallbearbeitenden Industrie sowie alle weiträumigen Lager-, Produktions- und Transportsysteme der anderen Industriezweige.
Charakteristisch für solche Systeme ist, dass in der Regel sehr viele, dezentral angeordnete, räumlich oft weit auseinanderliegende Stellglieder, Einzelantriebe und Antriebsgruppen sowie zahlreiche Prozessparameter von zentraler Stelle aus zu überwachen und ihr Zusammenspiel entsprechend den prozesstechnologischen Erfordernissen zu koordinieren ist.

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