Wie groß ist der Leistungsfaktor (cos phi) eines Frequenzumrichters?

Ist der Einsatz von Blindleistungskompensationsanlagen zur Korrektur des Leistungsfaktors cos phi bei einem Spannungszwischenkreis-Frequenzumrichter sinnvoll?

Antwort:
Der Leistungsfaktor bei der Stromaufnahme eines Frequenzumrichters liegt bezogen auf die Grundschwingung bei 0,98 kapazitiv, d. h. nahezu 1.
Dagegen ist der Leistungsfaktor eines am Ausgang des Frequenzumrichters angeschlossenen Asynchronmotors induktiv. Dieser Wert ist jedoch für die Beurteilung der Netzeinspeisung des Frequenzumrichters ohne Bedeutung.
Für eine Antriebsachse bestehend aus Frequenzumrichter und Motor kann (sollte) daher auf eine Blindleistungs-Kompensationsanlage verzichtet werden, da dieser Leistungsfaktor nicht verändert werden kann.

Hinweis:
Aufgrund der nichtlinearen Bauteile (Gleichrichter) im Netzeingang nimmt der Frequenzumrichter zusätzlich eine sogenannte Verzerrungsblindleistung auf, die den Leistungsfaktor beeinflusst. Die Leistungsfaktorkorrektur für diese nichtlineare Stromaufnahme kann nur durch aufwändige Filter speziell für Oberschwingung erfolgen. I. d. R. werden solche Filter nur bei hohen Anforderungen an den Oberwellengehalt des Netzstromes (geringer Oberwellenstrom) eingesetzt.

Suchbegriffe: FU, Umrichter, cosphi, cosinus phi

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