Separate Spannungsversorgung für SM301/SM302

Frage:
Ist in jedem Fall für das SM301/SM302 eine separate Spannungsversorgung erforderlich?
Warum muss die Spannungsversorgung den SELV/PELV-Anforderungen genügen?

Antwort:
Eine separate Spannungsversorgung für die Versorgung des Moduls und eine separate Spannungsversorgung des sicheren Ausgangs beim SM301/SM302 ist nur dann erforderlich, wenn das Sicherheitsmodul  bzw.der sichere Ausgang des SM301/SM302 und der 9400 galvanisch getrennt verdrahtet werden sollen.
Ist das nicht der Fall, können das Modul (und der sichere Ausgang) an derselben Spannungsquelle wie der Antriebsregler angeschlossen werden.

Es muss aber zwingend eine Spannungsversorgung verwendet werden, die den SELV/PELV-Anforderungen genügt.

Der Hauptgrund, warum man SELV oder PELV in sicherheitstechnischen Steuerungen einsetzt, ist durch das definierte Fehlerverhalten begründet.
Wenn man ein PELV Netzteil nach EN60204 einsetzt, kann man von einer maximalen Spannung im Fehlerfall von 60 V ausgehen. Bei einem PELV Netzteil nach IEC/EN 60950 mit einer Spannung im Fehlerfall ebenfalls von 60V allerdings für 0,2 s auch von 120 V DC. Wenn man also als Komponentenhersteller keine Forderungen an die Versorgung stellt, muss man sich über jegliche Spannungen im Fehlerfall Gedanken machen, bzw. man muss eine FMEA über die eingesetzte Versorgung machen und die auftretenden Fehler beherrschen. In der Regel sind die Analysen für jede Versorgung neu zu erstellen.
Deshalb gibt es zwar keine direkte Anforderung aus einer Norm, die besagt, dass für Sicherheitssteuerungen PELV oder SELV vorgeschrieben sind, aber durch das bekannte Fehlermodell schreibt ein Hersteller dieses der Einfachheit halber vor.

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