Funktion der Wechselrichterfehlerkompensation

Frage:
Welche Funktion hat die Wechselrichterfehlerkompensation (WRK)?

Antwort:
Die Motoridentifizierung (C0148 = 1) ermittelt messtechnisch den Wechselrichterfehler, der aufgrund der unterschiedlichen Schaltverzögerungen (Delay) der Leistungshalbleiter und dem Einfluss der Leitungs- und Motorkapazitäten auf den Spannungsanstieg auftritt.

Die Kennlinie zur Wechselrichterfehlerkompensation (WRK) wird nach erfolgreicher Motoridentifizierung im EEPROM des Frequenzumrichters netzausfallsicher abgelegt. Über das Bedienmodul Keypad (E82ZBC) oder Keypad XT (EMZ9371BC) lässt sich die WRK in ein identisches Antriebssystem (gleiches Leistungsteil, gleicher Motor, gleiche Leitungslängen und -querschnitte) übertragen. Wird ein Parametersatz von einem Antriebssystem auf ein anderes übertragen, bei dem nicht alle Antriebskomponenten identisch sind (es soll z. B. nur die Funktionsblockstruktur übernommen werden), so muss für den weiteren Antrieb die Motoridentifikation erneut durchgeführt werden.

Die Wechselrichterfehlerkompensation hat den größten Einfluss bei sehr langen Motorleitungen und großen Antriebsleistungen. Andere Motorbaugrößen haben am selben Leistungsteil nur einen geringen Einfluss auf die WRK.

Wurde keine Wechselrichterfehlerkompensation durch die Motoridentifikation (C0148 = 1) ermittelt, so arbeitet der Frequenzumrichter 8200vector/motec mit einer intern vordefinierten Kennlinie, die für mittlere Motorleitungslänge (10 ... 20 m) entsprechend der Antriebsleistung ausgelegt ist.

Hinweis:
Ein Übertragen der WRK ist beim 8200vector/motec mit der Parametriersoftware GDC nicht möglich, da die WRK nicht an einer Codestelle hinterlegt ist. Siehe hierzu auch AKB-Beitrag Speichern und Übertragen der WRK durch GDC nicht möglich

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