Stromgrenzwertregelung mit Abschaltung bei einstellbarer Frequenz

Frage:

Wie ist es möglich, bei aktiver Stromgrenzwertregelung erst bei Unterschreitung einer einstellbaren Frequenz den Antriebsregler mit einer TRIP-Fehlermeldung abzuschalten?

Antwort:

Anforderung:
  • Der Antriebsregler wird in U/f-Kennliniensteuerung ohne Rückführung betrieben.
  • Beim Auftreten einer Überlast soll der Antriebsregler nicht unmittelbar mit einer Störmeldung abschalten, sondern möglichst lange weiterlaufen.
  • Ist zum Ausregeln der Last eine Stromgrenzwertregelung erforderlich, soll der Antriebsregler erst bei Unterschreiten einer einstellbaren Frequenz in Störung gehen und das Signal 'DCTRL1-RDY' zurücksetzen.

Regelung:
  • Mit Hilfe der Codestelle C0022/C0023 (I_max-Grenze) wird die Überlastgrenze für den Antriebsregler eingestellt.
  • Erreicht der Ausgangsstrom des Antriebsreglers die eingestellte Überlastgrenze, wird die Stromgrenzwertregelung aktiv. Diese senkt die Ausgangsfrequenz des Antriebsreglers solange ab, bis dessen Ausgangsstrom die Stromgrenze (C0022/C0023) unterschreitet. Wird vor dem Erreichen dieser Stromgrenze eine einstellbare Frequenz unterschritten, so soll eine TRIP-Fehlermeldung aktiviert werden.

Verdrahtung:
  • Der analoge Ausgang 2 (X3.2/63) muss mit Hilfe einer Drahtbrücke mit dem analogen Eingang 2 (X3.1/2U) verbunden werden.

Parametrierung:

für den Parametersatz 1:
  • Überlastgrenze (I_max) parametrieren: C0022/C0023 = 150 %
  • Sollwertquelle PCTRL1-SET2 aktivieren: C0145 = 1
  • Stromschwelle für die Überlast-Erkennung parametrieren: C0156 < 150 % (z. B. 140 %)
  • Frequenzsollwert für den Komparator parametrieren (PCTRL1-SET2): C0181 = X (z. B. 20 Hz)
  • Verzögerung des Komparators parametrieren: C0234 = X (z. B. 0,01 s)
  • Hysterese des Komparators parametrieren: C0235 = X (z. B. 2 Hz)
  • Verknüpfung des Signals der Parametersatzumschaltung (DCTRL1-PAR2/4) mit der Überlast-Erkennung (DCTRL1-(IMOT>ILIM)-RFG-I=0): C0410/13 = 231

für den Parametersatz 2:
  • Überlastgrenze (I_max) parametrieren: C2022/C2023 = 150 %
  • Verknüpfung des Signals DCTRL1-TRIP-SET mit dem Signal PCTRL1-SET=ACT: C2410/11 = 229
  • Verknüpfung des Signals der Parametersatzumschaltung (DCTRL1-PAR2/4) mit der Überlast-Erkennung (DCTRL1-(IMOT>ILIM)-RFG-I=0): C2410/13 = 231
  • Verknüpfung des Analogeingangs 2 (AIN2-OUT) mit dem Signal PCTRL1-ACT: C2412/5 = 4 (Drahtbrücke nicht vergessen -> siehe Punkt 'Verdrahtung')
  • Verknüpfung des Analogausgangs 2 (AOUT2-IN) mit dem Signal MCTRL1-1/NOUT: C2419/2 = 6 (Drahtbrücke nicht vergessen -> siehe Punkt 'Verdrahtung')

Funktion:

Mit Erreichen der Stromschwelle (C0156) für die Überlast-Erkennung wechselt der Antriebsregler vom Parametersatz 1 in den Parametersatz 2. Die Stromgrenzwertregelung regelt bei anstehender Last die Frequenz ab. Sobald die Frequenzabsenkung einen definierten Wert (C0181) unterschreitet, setzt der Antriebsregler einen externen Trip (über DCTRL1-TRIP-SET), das Signal DCTRL1-RDY wird zurückgesetzt und die Endstufen werden gesperrt. Dadurch verschwindet die Überlast und der Antriebsregler wechselt vom Parametersatz 2 zum Parametersatz 1 zurück. Nachdem der Fehler vom Benutzer quittiert wurde, wird der TRIP aufgehoben und der Antriebsregler kann normal angefahren werden.

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