Rückführung nicht an Motorwelle, ungradzahlige Übersetzung
Frage:
Wie kann ein Inkrementalgeber als Drehzahlrückführung eingesetzt werden, der nicht direkt auf der Motorwelle befestigt ist und bei dem zwischen Geber- und Motordrehzahl ein bestimmtes Übersetzungsverhältnis liegt?
Antwort:
Im Vorfeld sollte man sich die Frage stellen, ob der Betrieb auch ohne Geberrückführung möglich ist? Befindet sich der Inkrementalgeber nicht direkt auf der Motorwelle (z. B. auf der Getriebeabtriebseite), ist durch die evtl. nicht drehstarre Kopplung eine Verbesserung der Regeleigenschaften des Antriebes kaum möglich. Eine Rückführung wirkt sich in diesem Fall nur positiv auf die statische Genauigkeit der Drehzahl aus.
Vorgehensweise:
Bei einem gradzahligen Übersetzungsverhältnis kann die Anzahl der Inkremente pro Umdrehung über die Geberkonstante (Inkr./Umdr.) multipliziert mit dem Übersetzungsverhältnis (i) errechnet werden und als Encoderkonstante unter C0420 parametriert werden.
Wenn ein ungradzahliges Übersetzungsverhältnis keine ganzzahlige Encoderkonstante ergibt oder der Stellbereich von C0420 (1...8192 Inkr./Umdr.) nicht ausreicht, ist das Signal am Encodereingang X9 (DFIN) einzulesen und in ein Analogsignal umzuwandeln (CONV3). Über einen Konverter (CONV1) wird schließlich das Übersetzungsverhältnis angepasst.
Zur Erhöhung der Drehzahlgenauigkeit wird das Signal mit der Solldrehzahl über den Prozessregler PCTRL1 verglichen und als Korrekturwert über ADD1 mit dem Drehzahlsollwert verknüpft (siehe Abbildung).
Erfahrungsgemäß ist der Einfluss des Prozessreglerausgangssignals (PCTRL1-INFLU) über die FCODE472/1 auf maximal 5 - 10 % einzustellen.