Motorleitung, Auslegungshinweise

Frage:

Was ist bei der Dimensionierung und Installation der Motorleitungen im und außerhalb des Schaltschrankes zu beachten?

Antwort:

Zunächst sind für den Betrieb am Frequenz- oder Servoumrichter für lange Motorleitungslängen kapazitätsarme, polyetylen-isolierte (PE) Leitungen mit einem Kapazitätsbelag von 110 nF/km (zwischen Ader und Schirm) den PVC-Leitungen vorzuziehen. PVC-Leitungen weisen nahezu den doppelten Kapazitätsbelag zum Schirm auf. Dadurch werden zusätzliche kapazitive Ströme, die vom Umrichter gespeist werden müssen, reduziert.

Wichtig für die thermische Belastung der Leitung ist die maximal zulässige Betriebstemperatur des Kabels. Diese ist unter anderem vom Kabelmaterial abhängig. Um die thermische Belastbarkeit des Kabels nicht zu überschreiten, ist besonderer Wert auf die Umgebungstemperatur und auf die Verlegungsart zu legen. Die Belastbarkeit hängt stark von der tatsächlichen Verlegung ab. Ein im Kabelkanal verlegtes Kabel kann nur noch mit einem geringeren Strom belastet werden, als wenn es auf einer offenen Kabelpritsche geführt würde. Werden die Kabel nicht in einem Abstand, der dem Manteldurchmesser des Kabels entspricht, voneinander verlegt, so ist mit einer starken Verringerung der Belastbarkeit mit zunehmender Kabelzahl zu rechnen. Es sind ebenfalls parallel verlegte Kabel anderer Anlagen zu berücksichtigen.

Die Dimensionierung muss streng nach VDE 0298-4 vom 01.11.1998 durchgeführt werden. Dabei sind die sich immer wieder neu ergebenden Änderungen der Norm zu beachten. Es ist die Verlegungsart anzunehmen, die auch tatsächlich durchgeführt wird. Eventuelle zusätzliche Wärmequellen in der Umgebung (z.B. Bremswiderstände etc.) sind zu beachten.

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