Kurvenscheibe, Rückführung mit Absolutwertgeber

Frage:
Wie lässt sich die absolute Antriebsposition des Absolutwertgebers (Single-Turn, Multi-Turn, Resolver) in die Konfiguration des Kurvenantriebes einbinden?

Antwort:
Für die Verwendung in Applikationen mit der elektronischen Kurvenscheibe 9300EK muss die Antriebsposition des Absolutwertgebers auf den Kurventakt (y-Achse) abgebildet werden. Der Taktbezug ist über den Funktionsblock CCTRL herzustellen. Die Einstellung erfolgt über die Funktion 'Referenz setzen' in den Codestellen C1349/000 und C1367/001. Informationen zur Funktion 'Referenz setzen' siehe Eintrag 20010112.

Nach Ausführen der Funktion 'Referenz setzen' ist die aktuelle Position im Takt der y-Achse netzausfallsicher dem Absolutwertgeber zugeordnet. Nach Netzschalten wird am Funktionsblock CCTRL (Signalausgänge CCRTL-PHI-ACT, CCTRL-PHI-SET2) die absolute Position bezogen auf den Kurvenzyklus der y-Achse ausgegeben.

Bei der Anwendung der Kurvenscheibe in einem begrenzten Fahrbereich mit einem Kurvenzyklus im Wertebereich des Absolutwertgebers ist damit innerhalb des Kurventaktes jede Position des Kurvenantriebes über das Rückführsystem definiert.

Bei Anwendungen mit mehreren Geberzyklen über einen Kurventakt oder bei Vorschubbewegungen mit Geberüberlauf, z. B. in Applikationen mit Rundtischen, ist die direkte Zuordnung des Kurventaktes zum Absolutwertgeber im Funktionsblock CCTRL nach dem Netzschalten nur eingeschränkt möglich. Zur Realisierung dieser Applikationen müssen die nachfolgend beschriebenen Maßnahmen getroffen werden:
  • Um die absolute Position nach dem Einschalten richtig wieder zu erlangen, darf der Antrieb ohne Spannungsversorgung des Rückführsystems grundsätzlich nicht mehr als 1/2 Geberzyklus verdreht werden.
  • Die Positionszuordnung der Signale CCTRL-PHI-ACT und CCTRL-PHI-SET2 entspricht nach dem Überlauf des Kurventaktes im laufenden Betrieb nicht mehr dem definierten Wertebereich der y-Achse. Die Signale dürfen daher nicht für arithmetische Operationen oder für andere Funktionen, z. B. der Kupplungsfunktion verwendet werden, die von der y-Achse der Kurve abgeleitet werden müssen.
  • Um den Kurventakt in der y-Achse folgerichtig in Vorschubantrieben abzubilden, kann der Funktionsblock PHINT4 nach dem unten abgebildeten Beispiel in die Anwendung eingebracht werden. Nach der Übernahme der y-Position von CCTRL-PHI-SET2 beim Einschalten des Antriebes bildet PHINT4 in Abhängigkeit vom Endwert der y-Achse (CDATA-YEND) den Kurventakt für die y-Achse des Antriebes.


URL zur Verlinkung dieses AKB-Artikels: https://www.lenze.com/de-de/go/akb/200406493/0/
Kontaktformular