DFSET, drehzahlabhängige Winkeltrimmung C0253, Funktion und Werkseinstellung

Frage:

Welche Funktion hat die 'drehzahlabhängige Winkeltrimmung' (Codestelle C0253) der Leitfrequenzverarbeitung (DFSET) und warum ist werksseitig ein Wert von 4000 inc eingestellt?

Antwort:

Bei der Generierung und Übertragung der Leitfrequenz (DFSET, DFOUT, DFIN) tritt prinzipbedingt aufgrund der jeweiligen Zykluszeiten und der Anordnung der beteiligten Funktionsblöcke DFSET, DFOUT und DFIN in den Abarbeitungslisten ein zeitlicher Verzug zwischen Master- und Slave-Antrieb auf. Dieser zeitliche Verzug wirkt sich zwangsläufig in einem Winkelversatz aus, dessen Größe drehzahlabhängig ist.

Die drehzahlabhängige Winkeltrimmung ermöglicht es, diesen drehzahlproportionalen Versatz zu kompensieren. Der unter C0253 in Inkrementen eingestellte Winkelwert von 4000 inc wird bei einer Drehzahl von 15000 rpm erreicht (vgl. Systemhandbücher 9300 unter Kapitel 'Beschreibung der Funktionsblöck - DFSET'). Die interne Lage-Auflösung beträgt 65536 inc/rev. Damit ergibt sich mit der default-Einstellung eine Winkel-Kompensation für einen angenommenen festen zeitlichen Verzug von ca. 250 µs.

Berechnung des einzugebenden Wertes unter Codestelle C0253 in Inkrementen für eine vorgegebene Verzugszeit in µs:

• C0253 [inc] = Verzugszeit [µs] * 15000 rpm / 60000 ms/min / 1000 µs/ms * 65536 inc/rev
• C0253 [inc] = Verzugszeit [µs] * 16,384 inc/µs

Beispiel:
Verzugszeit = 250 µs
C0253 [inc] = 250 µs * 16,384 inc/µs  =  4096 inc

Tipp:
Siehe auch Beitrag zum Winkelgleichlauf 20037770