Bremsentest: Empfohlene Reaktion auf erkannte Winkeldrift

Frage: 
Warum fließt ein teilweise hoher Motorstrom nach erkannter Winkeldrift trotz geschlossener Bremse und wie kann dieser verhindert werden?
 
Antwort:

Wird bei einem Bremsentest der eingestellte 'Zulässige Drehwinkel' überschritten, wechselt der Antrieb in den Zustand Fail-QSP. Die Bremse bleibt aber geschlossen. Abhängig von der Torsion der Motorwelle oder auch eines kurzen Durchrutschens der Bremse, kann eine Regelabweichung am Winkel/Drehzahlregler zu einer entsprechenden Stellgröße führen. Die Regelung arbeitet dann ggf. gegen die Bremse. 

Dies lässt sich durch eine einfache FB-Verschaltung im 9400 verhindern.
Da ein Bremsentest typischerweise präventiv erfolgt, um eine schwächer werdende Bremswirkung frühzeitig zu erkennen, ist davon auszugehen, dass ein Überschreiten des zulässigen Drehwinkels beim Bremsentest mit einem höheren Drehmoment erfolgte, als das, was für den Betrieb mindestens erforderlich ist. Daher kann als Reaktion der Antriebsregler in den Zustand "Fehler" versetzt werden (Umrichter wird gesperrt; die Bremse hält die aktive Last) . 

Um diesen Zustand 'Winkeldrift bei Bremsentest' zu detektieren, werden die Signale bErrPosDrift des LDevBrakeStateDecoder1 mit dem Signal bBrakeTestActiv des LDevDriveInterfaceStateDecoder1 AND verknüpft. Das AND triggert einen L_DevApplErr1. Als Fehlerreaktion ist 'Fehler' einzustellen. Ein Fehlertext kann frei gewählt werden. z.B.: Bremskraft unzureichend. 

Brake_Test_Configuration.jpg



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