Online-Resolver-Kompensation: Verbesserte Funktion zur Kompensation der Prinzip-bedingt auftretenden Ungenauigkeiten bei der Resolver-Auswertung.
Die neue Funktion steht jetzt parallel zur bereits vorhandenen Funktion zur Verfügung. Jedoch kann zur gleichen Zeit nur eine der beiden Funktionen aktiviert sein, wobei die neue Funktion gegenüber der bisherigen priorisiert ist.
Entsprechnd ist die bisherige Resolver-Kompensation (0x2C44:001, 0x2C44:002, 0x2C44:003, Aktivierung über 0x2822:025) nur wirksam, wenn die neue Online-Resolver-Kompensation deaktiviert ist über Einstellung 0x2C44:011=[0].
Die Funktion zur Resolver-Kompensation dient dazu die systematisch auftretenden Abweichungen der über den Resolver ermittelten Istwerte zu kompensieren.
Abweichungen entstehen durch Messfehler oder mechanische Toleranzen des Resolvers. Es ergibt sich ein charakteristischer Verlauf der Fehlerkurve, dem Verlauf der Abweichungen über die Winkelpositionen einer Umdrehung des Resolvers.
Eine ausgeprägte Fehlerkurve kann zu einer höheren Schwingneigung des Antriebssystems führen, die sich insbesondere durch eine höhere Drehmoment-Welligkeit bemerkbar macht.
Die Resolver-Kompensation bewirkt eine Vergleichmäßigung der Fehlerkurve und führt dadurch zu einer deutlich verbesserten Laufruhe.
Die Fehlerkurve über eine Resolver-Umdrehung setzt sich zumeist aus drei überlagerten Komponenten zusammen:
- Verlauf mit der einfachen mechanischen Frequenz, multipliziert mit der Resolver-Polpaarzahl (bei Lenze-Resolver: Polpaarzahl = 1)
- Verlauf mit der zweifachen mechanischen Frequenz, multipliziert mit der Resolverpolpaarzahl (bei Lenze-Resolver: Polpaarzahl = 1)
- Verlauf mit einer höheren mechanischen Frequenz, bei Lenze-Resolver üblicherweise die 22. Harmonische mechanisch.
Die Ermittlung der Kompensationswerte erfolgt automatisch im Drehzahlbereich zwischen 500 und 3000 rpm (mechanische Drehzahl), wobei die ermittelten Werte nicht als Parameter angezeigt werden.
Bei erstmaliger Erreichung des Drehzahlbereiches (mindestens 500 rpm) werden die Kompensationswerte innerhalb von weniger als einer Sekunde ermittelt. Sinkt anschließend die Drehzahl unter 500 rpm (bei Polpaarzahl 1, ansonsten geteilt durch Resolver-Polpaarzahl) bleiben die Kompensationswerte konstant und sind weiterhin wirksam.
Die zuletzt wirksamen Kompensationswerte werden netzausfallsicher (persistent) gespeichert, so dass sie nach einem Neustart sofort wieder zur Verfügung stehen.