Resolver-Kompensation: Neuer Parameter 0x2C44:10 Kriterium für Phase konstanter Drehzahl (ab V02.15.02)

Funktions-Erweiterung:
Resolver-Kompensation: Das beim i700 verwendete Messverfahren setzt prinzipbedingt eine konstante und möglichst wenig von außen beeinflusste Drehbewegung voraus. Es sollen die spezifischen Eigenschaften des Resolvers ermittelt werden und nicht die Eigenschaften des gesamten Antriebssystems.
In Phasen mit Drehzahl-Änderungen (Beschleunigung / Verzögerung) wird der Identifikationslauf daher unterbrochen und in Phasen mit konstanter Drehzahl fortgesetzt. Zur Detektion der Phasen mit konstanter Drehzahl wird der vorgegebene Drehzahl-Sollwert ausgewertet und als zusätzliches Kriterium auf 'geringe Beschleunigungsanteile' überprüft. Das Toleranzfenster ist dabei recht klein eingestellt. 
Bei Bedarf kann jetzt mit dem neu implementierten Parameter das Beschleunigungskriterium deaktiviert werden. Es genügt dann, wenn die Drehzahl oberhalb von 500 rpm liegt, damit die Identifikation bearbeitet wird. Siehe dazu auch die Anmerkungen unter Hinweise. 
 
Neuer Einstellparameter: 0x2C44:10 (0x3444:10) Resolver-Kompensation: Beschleunigungskriterium
  • 0x2C44:10 = Aus [0]                : Bedingung für die Fortsetzung des Identifikationslaufes:
                                                                 (Drehzahl-Sollwert > 500 rpm).
  • 0x2C44:10 = Ein [1] (default) : Bedingung für die Fortsetzung der Identifikationslaufes:  
                                                                 (Drehzahl-Sollwert > 500 rpm)  UND
                                                                 (geringe Beschleunigungsanteile, Schwankungen des Drehzahl-Sollwertes liegen innerhalb eines kleinen Toleranzfensters).
Enthalten in welchen Produkten?
Servo-Inverter i700, V1:   keine Implementierung vorgesehen für V1
Servo-Inverter i700, V2:   ab  V02.15.02.12693

Anwendung:
Ausführung der Resolver-Kompensation unter folgenden Bedingungen:
  • Servo-Inverter i700 im csv-Mode (drehzahlgeregelt) betrieben und 
  • in der übergeordneten Steuerung erfolgt eine Positionsregelung. 
Der Drehzahl-Sollwert wird in dieser Konstellation mit den Stellsignalen vom überlagerten Positionsregelkreis beaufschlagt. Die auftretenden Schwankungen werden als aufeinanderfolgende Beschleunigungs- und Verzögerungsphasen erkannt. Abhängig von der Größe der Schwankungen kann es vorkommen, dass die Identifikation ergebnislos durchlaufen wird, weil über die gesamte Ausführungsdauer die Bedingung 'geringe Beschleunigung' nicht erfüllt und somit keine Phase konstanter Drehzahl erkannt wird.
In solchen Fällen ist es jetzt mit dem neuen Parameter möglich, das 'scharfe' Beschleunigungskriterium abzuschalten.  
 
Hinweis:
In Hinsicht auf die Qualität der ermittelten Werte der Resolver-Kompensation können 'ungünstige' Messbedingungen vorliegen, wenn der Drehzahl-Sollwert mit stark schwankenden Stellsignalen von einem überlagerten Positionsregelkreis beaufschlagt wird. 
Der Anwender akzeptiert durch das Umschalten auf das vereinfachte Kriterium bewusst ungünstigere Messbedingungen und damit möglicherweise eine weniger gute Kompensation des Resolverfehlers oder im Extremfall sogar einen entgegengesetzten Effekt.
 
 
Suchbegriffe: Resolver-Identifikation, Resolverfehler, Resolverfehlerkompensation

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