Betrifft welche Produkte?
Inverter Drives 8400 StateLine, HighLine und TopLine bis zu der Firmware-Version 12.01.00.00
Wie sieht die Reaktion aus?
Mit zunehmender Trägheit und/oder Beschleunigung nimmt die Quantisierung (kleinste darstellbare Änderung) stark zu.
Der Drehmomentsollwert LS_Motorinterface.nInputTorqueCtrl_a toggelt um den erwarteten Mittelwert. Der Antrieb fällt vermutlich durch hörbare Regelgeräusche beim Beschleunigen/Verzögern auf.
Wann tritt das Problem auf?
Das Vorsteuerdrehmoment bildet sich aus dem Produkt Massenträgheitsmoment x Beschleunigung (J x α) . Die Quantisierung ist maximal bei sehr kleinen Beschleunigungen und großen Massenträgheitsmomenten.
Bsp.: Bei einer Hochlaufzeit t_acc=2s Hochlaufzeit für n_Set=0..100% und einer Trägheit von 200kgcm² beträgt die minimal darstellbare Änderung in dem Vorsteuerdrehmoment ca. 10% von C57. Bei Hochlaufzeiten im Bereich von t_acc=10s und 200kgcm² beträgt die Quantisierung bereits ca. 36%.
Das Verhalten wird typischerweise auftreten bei Anwendungen mit großen Massenträgheitsmomenten, die mäßig beschleunigt werden.
Diagnosemöglichkeiten?
Die Vorsteuerkomponente lässt sich am besten diagnostizieren durch Aufzeichnen des Drehmomentsollwertes LS_Motorinterface.nInputTorqueCtrl_a.
Tipp: Mit sehr kleiner Verstärkung im Drehzahlregler wird der Einfluss der Vorsteuerung in dem Drehmomentsollwert deutlicher.
Die Veränderung einer der beiden Faktoren (J oder α) wirkt sich direkt auf die Quantisierung des Signals aus.
Kurzfristige Maßnahmen/Empfehlungen?
Keine. In Applikationen mit 8400 HighLine oder TopLine kann eine Beschleunigungsvorsteuerung alternativ durch die Differenzierung der Solldrehzahl mit einem L_DT1_1 gebildet werden.
Bewertung:
Mit zunehmend kleineren Beschleunigungen werden die Quantisierungsschritte in der Vorsteuerung stärker. Bei kleinen Beschleunigungen kann die Drehmomentvorsteuerung nicht verwendet werden. Das Verhalten wird typischerweise während der Inbetriebnahme entdeckt werden.