Betrifft welche Produkte?
ECS-Achsmodule in den Ausprägungen A,S,P und M, die zwischen dem 22.03.2005 und dem 31.07.2006 produziert wurden.
ECS Application B-SW ≥ 6.7
Wie sieht die Reaktion aus?
Die Betriebssystemüberwachungen OH3 (Motorübertemperatur) und SD2 (Resolverfehler) werden nicht angezeigt. Im Fehlerfall erfolgt auch keine Abschaltung.
Wann tritt das Problem auf?
Im betreffenden Lieferzeitraum immer.
Ursache:
Die Fehlerreaktion bei den Fehlern OH3 (Motorübertemperatur) und SD2 (Resolverfehler) ist auf 'AUS' eingestellt.
OH3: C0583 = 3
SD2: C0586 = 3
Die Werkseinstellung lautet aber 'TRIP'. Beide Codestellen stehen dann auf dem Wert '0'
Zusätzlich wird noch die Codestelle 2450 (CAN-AUX Knotenadresse) auf '2' eingestellt. Dies hat aber keine Auswirkungen auf das Antriebsverhalten!
Diagnosemöglichkeiten?
Auslesen der Codestellen C0583, C0586 und C2450 und Vergleich mit der Dokumentation.
Kurzfristige Maßnahmen/Empfehlungen?
Beide Codestellen sind entsprechend der Werkseinstellung auf TRIP zu parametrieren.
Kunden, die diese Überwachungen explizit ausschalten, tragen unabhängig vom beschriebenen Verhalten dafür selbst die Verantwortung.
Ab der Fertigungsnummer 1568039 (siehe Typenschild) werden die Geräte wieder mit der Einstellung 'TRIP' ausgeliefert.
Der Lagerbestand wurde bei der LDS umparametriert und steht wieder zur Auslieferung bereit.
Bewertung:
Tritt tatsächlich ein Drahtbruch an der Rückführungsleitung auf so kann in mehrere Fälle unterschieden werden. In keinem der Fälle besteht die Gefahr, dass ein Motor durchgeht.
1. Drahtbruch in der Motortemperaturrückführung bei intakter Rückführung (Resolver und Encoder):
Dies könnte zur Überhitzung des Motors führen. In der Regel werden vorher aber weitere Mechanismen ein Überhitzen des Motors verhindern (Thermische Stromüberwachung [I²xt]. In vielen Fällen wird auch die thermische Überlast der Antriebsregler auslösen (Ixt), da diese Zeitkonstante kleiner ist, als die der thermischen Stromüberwachung des Motors.
2. Drahtbruch in der Resolverrückführung oder kein Kabel angeschlossen
Dieser Fall hat Auswirkungen auf das Antriebsverhalten. Dabei muss zwischen Synchronmotoren und Asynchronmotoren unterschieden werden.
a) SM: Der Motor wird maximal noch eine Drehbewegung ausführen, die der Polteilung entspricht. D. h. bei einem Motor mit p = 4 sind das 90 °. Dabei gibt der Regler den Strom aus, der in C0022 eingestellt ist und erzeugt dementsprechend Drehmoment. Abhängig von den Reglereinstellungen kann es zum Schwingen des Motors um diese Position kommen. In winkelgeregelten Anwendungen wird eine implementierte Schleppfehlerüberwachung auslösen und somit die externe Sicherheitskette auslösen.
b) ASM: Der Motor dreht mit Schlupfdrehzahl weiter (abhängig vom Motortyp ca. 100 rpm). Der Regler gibt auch hier den Strom in C0022 aus. In winkelgeregelten Anwendungen wird eine implementierte Schleppfehlerüberwachung auslösen und somit die externe Sicherheitskette auslösen.