Polradlageabgleich, falls Antrieb während Abgleich instabil, C0088 (Motornennstrom) vorübergehend reduzieren

Frage:
Wie kann beim automatischen Polradlageabgleich mit einem 9300 Servo-Regler erreicht werden, dass die Motorwelle nach den sprunghaften Lageänderungen stabil zum Stehen kommt, damit der Polradlageabgleich korrekt erfolgen kann ?

Antwort:
Falls die Motorwelle während des Polradlageabgleiches nicht stabil zum Stehen kommen sollte und sich ggf. aufschwingt, kann der eingeprägte Motorstrom reduziert werden, um die Schwingungsanregung zu reduzieren.
Die Höhe des Motorstromes während des Polradlageabgleiches wird von der Eingabe des Motorbemesssungsstromes C0088 abgeleitet. Zur Reduzierung des Motorstromes während des Polradlageabgleiches muss daher vorübergehend C0088 reduziert werden. Nach dem Abgleich wieder korrekten Wert einstellen.
Die Einstellung des Maximalstromes unter C0022 hat hier keinen Einfluss!

Ablauf Polradlageabgleich:
Während des Polradlageabgleiches (Aktivierung über Codestelle C0095) wird der Rotor der Synchronmaschine im Abstand von ca. 2 Sekunden hintereinander in mehrere vom 9300-er Regler vorgegebene Ständer-Magnetfelder 'hineingezogen' und damit die Lagerückführung auf die softwareseitige Feldorientierung der Regelung referenziert. Die Lageänderung zwischen den einzelnen Messschritten erfolgt dabei sprunghaft.
Besonders bei größeren, massenträgheitsarmen Synchronmotoren kann der Rotor dabei so stark zum Schwingen angeregt werden, dass er zwischen den Messchritten nicht zur Ruhe kommt und somit eine eindeutige Rotorlage nicht ermittelt werden kann. Resultat ist eine verschlechterte und u. U. von der Drehrichtung abhängige Antriebsperformance. Bei richtig eingestellter Polradlage ist die Antriebsperformance unabhängig von der Drehrichtung.

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