Motor-Magnetisierungsstrom bei Vektorregelung ohne Rückführung

Betrifft welche Produkte?
9300 vector 22…90 kW SW V7.1

Anwendungen
Anwendungen mit Schweranlauf, z. B. Extruder

Funktionsbeschreibung
Der Motorstrom setzt sich zusammen aus dem Erregeranteil und dem Wirkanteil. Die Magnetisierung des Motors wird vom Erregerstrom (Magnetisierungsstrom) bestimmt. Um ein Drehmoment aufbauen zu können, benötigt der Motor Wirkstrom.

In der Betriebsart Vektorregelung wird nach Reglerfreigabe ein Magnetisierungsstrom in den Motor eingeprägt. Die Lenze-Einstellung der Stromhöhe wird vom Antriebsregler aus den Motordaten ermittelt.

Wird nach Reglerfreigabe ein zu geringer Motor-Magnetisierungsstrom eingeprägt, zeigt sich folgendes Antriebsverhalten:

  • Im Stillstand wird das erforderliche Drehmoment nicht aufgebracht.
  • Beim Beschleunigen einer großen Last aus dem Stillstand tritt ein Stromüberschwingen auf. OC1 kann auslösen.
  • Die Maschine läuft unruhig, da der Motor untererregt ist.
  • Hinweis:
    Wenn Probleme mit der Stromeinprägung in den Motor auftreten, wird der Betrieb des Antriebsreglers mit einer sinusmodulierten Schaltfrequenz empfohlen (C0018 = 0, 1, 4, 5, 6). Die Flat top-Modulation (C0018 = 2 bzw. 3) wird hier nicht empfohlen.

    Achtung:
    Bei längerem Betrieb des Motors im Stillstand, insbesondere bei kleinen Motoren besteht die Gefahr, dass der Motor durch Übertemperatur zerstört wird.

  • Der Anschluss eines Thermokontakts (Öffner), PTC oder KTY und die Aktivierung der Motortemperatur-Überwachung am Antriebsregler wird empfohlen.
  • Eigenbelüftete Motoren sind ggf. mit einem Fremdlüfter zu betreiben.
  • Grundeinstellung:

    Eine umfassende Funktionsbeschreibung finden Sie im Anhang (pdf-Dokument, 73 kB).

    Informationen aus Service Mitteilung Nr. 38/2005 Kapitel 2.1.7.


    URL zur Verlinkung dieses AKB-Artikels: https://www.lenze.com/de-de/go/akb/200506994/0/
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