Welche Vorteile ergeben sich durch den Einsatz der 87 Hz-Technik?

Antwort:
Bei der sogenannten 87 Hz-Technik wird ein Drehstrom-Normmotor mit den Daten 230 V (Dreieck) / 400 V Y, 50 Hz in der Dreieckschaltung an einem Frequenzumrichter mit 400 V Nennspannung betrieben. Zu beachten ist, dass der Frequenzumrichter (400 V) den Dreieckstrom des Motors leisten muss und die Parametrierung der Maximalfrequenz (C0011) sowie der U/f-Eckpunkt (C0015) auf 87 Hz eingestellt werden muss.

Es ergeben sich folgende Vorteile:
  • Der Stellbereich des Motors wird um den Faktor √3 erhöht (z. B. von 1:50 auf 1:87).
  • Der Wirkungsgrad des Motors verbessert sich, da sich die Bemessungsdrehzahl erhöht, der Schlupf (absolut) aber gleich bleibt, prozentual zur Bemessungsdrehzahl aber geringer wird.
  • Dem Motor kann eine höhere Leistung entnommen werden (P = M * ω), dadurch kann für die Anwendung gegebenenfalls ein kleinerer, preiswerterer Motor ausgewählt werden.
  • Bei bestehenden Maschinen kann die Maschinengeschwindigkeit durch Verwendung der 87Hz-Technik erhöht werden (Drehzahlerhöhung), ohne das der Motor und/oder das Getriebe geändert werden muss.
Hinweise bei Verwendung von 2-poligen Motoren:
  • Bei 2-poligen Motoren ist die erhöhte Drehzahl (ca. 5000 rpm) zu beachten.
  • Durch die geringere Induktivität dieser Motoren kann es sinnvoll sein, die Umin-Anhebung (C0016) zu reduzieren.
  • nur Frequenzumrichter 8200 vector und motec: Bei Verwendung der Fangschaltung kann über die Codestelle C0311 Bit 2 der Fangstrom verdoppelt werden (ab Software-Version 3.5; siehe auch Optimierung der Fangschaltung, Dok-ID 200414372).

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