Ablaufsteuerungen

Bei Ablaufsteuerungen ist der Steuerungsvorgang in einzelne Schritte gegliedert, die entsprechend einem in der Steuereinrichtung hinterlegten Plan/Programm nacheinander abgearbeitet werden. Den einzelnen Schritten sind Befehle zugeordnet, die durch die Steuereinrichtung entweder zeitabhängig oder prozesszustandsabhängig, wenn jeweils die für einen Schritt festgelegten Zeitbedingungen erfüllt oder vereinbarte Ereignisse im Prozessbereich eingetreten sind, an das Steuerobjekt ausgegeben werden. Auf der Grundlage dieses Sachverhalts wird zwischen zeitgeführten und prozessgeführten Ablaufsteuerungen unterschieden.

Zeitgeführte Ablaufsteuerungen werden dort eingesetzt, wo mit Sicherheit angenommen werden kann, dass die Vorgänge im gesteuerten Objekt stets nach der gleichen Zeitfunktion ablaufen, oder sich die für den Prozessablauf maßgebenden Kriterien entweder gar nicht oder nur sehr schwer messtechnisch erfassen lassen. Man findet sie beispielsweise in Anlassautomatiken für Motoren, die immer unter gleichen Belastungsverhältnissen anlaufen, des Weiteren in Automatiken zur Steuerung von Waschmaschinen, Zentrifugen, Formmaschinen, Spritzgießmaschinen und Kontaktschweißmaschinen wie überhaupt bei Einrichtungen, die automatisch Reinigungs-, Anwärm-, Sinter-, Glüh-, Back-, Siede- und Trocknungsprozesse realisieren.

Prozessgeführte Ablaufsteuerungen ermöglichen aufgrund ihres Arbeitsprinzips eine gewisse Anpassung des Programmablaufs an zufallsbedingte Unregelmäßigkeiten im Prozessgeschehen. Man findet sie überall dort, wo es keine Probleme bereitet, im gesteuerten Objekt das Eintreten bestimmter Ereignisse wie z. B. 'Zielposition erreicht'.'Ventil offen', 'Betriebsdrehzahl erreicht' u.a. mit geeigneten Sensoren zu erfassen und an die Steuereinrichtung zurückzumelden.

In der industriellen Praxis findet man zeit- und prozessgeführte Ablaufsteuerfunktionen in vielfältiger Weise kombiniert.

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