Zeitliche Beschränkung der Überlastfähigkeit

Frage:

Wie hoch und wie lange kann ein Frequenzumrichter überlastet werden?

Antwort:

Ein Lenze Frequenzumrichter kann für 60 Sekunden einen Strom von 150 % ausgeben. D. h. für diese Zeit liefert er 50 % mehr Strom als im Standardbetriebszustand. In dieser Überlastzeit ist die entstehende Erwärmung des Gerätes das begrenzende Element bzw. die Energie. Bei 50 % mehr Strom in 60 s ist das:
50 % * 60 s = 3000 %s

Dies ist die maximale Energie, die der Umrichter verträgt.

Wird der Frequenzumrichter nun weniger stark überlastet, z. B. mit nur 30 % mehr Strom, so wird die verbleibende Zeit, in der diese Überlastung auftreten darf, größer, da die maximale Energie-Menge gleich bleibt. Es gilt also:
3000 %s / 30 % = 100 s

Der Frequenzumrichter darf für maximal 100 s einen Überstrom von 30 % liefern.

Nachdem der Frequenzumrichter mit Überstrom betrieben wurde (hier im Beispiel für 100 s), muss dieser mit der gleichen Energie-Zeitkonstante (3000 %s) wieder entlastet werden, bevor der nächste Überlastzyklus erfolgen kann. D. h., wenn der Frequenzumrichter während der Entlastungsphase z. B. nur 90 % seines Nennstromes liefern muss, dann benötigt er
3000 %s / [100 % - 90 %] = 300 s

bis zum vollständigen Erreichen der erneuten Überlastfähigkeit. Muss der Frequenzumrichter z. B. nur 50 % seines Nennstromes liefern, so kann der nächste Überlastzyklus frühestens nach
3000 %s / [100 % - 50 %] = 60 s

beginnen.

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