Möglicher Taskoverrun nach einem Wechsel vom Betriebssystem ≤ 6.2 auf 6.3

Frage:

Warum erkennt eine Servo-PLC mit dem Betriebssystem 6.3 einen Taskoverrun, obwohl das Projekt mit Betriebssystemen V6.0 bis V6.2 einwandfrei lief?

Antwort:

Für eine hohe Betriebssicherheit sind in einem Multitaskingsystems drei Überwachungsmechanismen zwangsweise notwendig.

1.  Überschreiten der Überwachungszeit (Watchdog)
2.  Verdrängung einer niederprioren Task durch höherpriore ( Task wird nicht mehr aufgerufen)
3.  Zeitliche Äquidistanz zwichen den Aufrufen ein und der selben Task geht verloren.
Bei den Betriebssystemen ≤ 6.2 (dSMC Steuerkarte) war nicht gewährleistet, dass z.B. eine 3 ms-Task auch nach 3 ms wieder aufgerufen wurde (Deterministik). Dadurch kann bei hohen Taskauslastungen ein sicherer Betrieb gefährdet sein. Diese notwendige Deterministik war im Betriebssystemen ≤ 6.2 nicht sicher überwacht. Dieser Fehler wurde ab dem Betriebssystem 6.3 korrigiert. Dies kann in Einzelprojekten mit mehreren Task zur korrekten Auslösung eines Taskoverruns führen.

Folgende Maßnahmen können dann zu einer besseren Ausnutzung der Rechenzeit führen:

1. Zeitlich entzerrte Abläufe bevorzugt als Sequenz.
2. Vermeidung von parallelen Vorgängen (Auswertung von Leitfrequenz bei gleichzeitiger Referenzierung)
3. Heraufsetzung der Tasklaufzeiten in niederprioren Tasks.

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