Frage:
Wie wirkt der Einfluss des Drehzahlreglers (C0074) in den verschiedenen Betriebsarten?
Antwort:
1. U/f-Kennliniensteuerung
- ohne Inkrementalgeber-Rückführung (C0025 = 1) => kein Einfluss
- mit Rückführung (C0025 <> 1) => begrenzt den n-Regler-Ausgang auf C0074 von nmax (C0011), d.h. die Motormaximaldrehzahl bei einem Ausfall der Rückführung beträgt: (C0050 + C0074) * C0011
Der I-Anteil im Drehzahlregler ist aus regelungstechnischen Gründen (Regelreserve des PI-Reglers) begrenzt auf 100 % nmax (≤ SW-V6.2) bzw. 8 * C0074 (≥ SW-V7.0). Wird C0074 kleiner als der zu erwartende maximale Schlupf des Motors eingestellt, integriert der Drehzahlregler eine Drehzahlabweichung bis zu seinem internen Grenzwert auf. Bei einen Drehrichtungswechsel muss dieser
gespeicherte Drehzahlfehler erst abgebaut werden, d.h. der Drehzahlregler
kann einen sofortigen Drehrichtungswechsel an der Motorwelle verhindern.
2. Vektorregelung
- ohne und mit Inkrementalgeber-Rückführung => kein Einfluss
Bei einem Ausfall der Inkrementalgeber-Rückführung wird in Vektorregelung die maximale Drehzahl durch den maximalen Schlupf begrenzt.
Beispiel zur Berechnung des maximalen Schlupfs (nN = 1470 rpm, fN = 50 Hz (Polpaarzahl p = 2); IN = 10 A; Imax = 1,5 * IN = 15 A):
Synchrone Drehzahl
nsyn = fN / p * 60 s/min = 50 Hz / 2 * 60 s/min
= 1500 rpm
Schlupf
s = (nsyn - nN) / nsyn = (1500 rpm - 1470 rpm) / 1500 rpm
= 0,02
max. Schlupf smax ≈ 1,2 * s * Imax/IN * 100 % = 1,2 * 0,02 * 15 A / 10 A * 100 % =
3,6 %
Anmerkung: Der Faktor 1,2 berücksichtigt den überproportionalen Anstieg des Maximaldrehmoments (C0057) im Verhältnis zum Maximalstrom (C0022).