Betrifft welche Produkte?
8200 motec 0,55 kW bis 2,2 kW
Wie sieht die Reaktion aus?
Während der Beschleunigungsphase steigt der Motorstrom stark an. Der interne Stromregler des 82motec reagiert mit Erreichen von Imax mit der Absenkung der Ausgangsfrequenz. Dieser Vorgang ist so schnell, dass der Motor in den generatorischen Betrieb wechselt und Energie zurück in den Antriebsregler speist. Die generatorische Energie ist dabei so groß, dass der FU aufgrund der sehr kleinen Zwischenkreiskapazität trotz des internen Bremswiderstandes in die Überspannungsabschaltung gelangt und die Impulssperre setzt. Nachdem die Zwischenkreisspannung abgesunken ist, beschleunigt der Umrichter den Motor erneut an seiner Stromgrenze. Dadurch verlängert sich der Fahrzyklus.
Wann tritt das Problem auf?
Anwendungen mit hoch dynamischen Beschleunigungsvorgängen (sehr kurze Beschleunigungsrampe)
Diagnosemöglichkeiten?
Oszillographieren des Motorstromes
Kurzfristige Maßnahmen/Empfehlungen?
- Um das schnelle Absenken der Ausgangsfrequenz zu verhindern, wird bei Erreichen der Imax-Grenze der Hochlaufgeber des Sollwertes gestoppt (C0410.5 = 203). Dadurch wird verhindert, dass der Motor in den generatorischen Betrieb gelangt. Durch diese Maßnahme wird die Überspannungsabschaltung unterbunden.
- Zusätzlich muss der Stromregler durch Verringerung der Nachstellzeit (C0078) und Anhebung des Proportionalanteils (C0077) an die dynamischen Bedingungen und realen Maschinenverhältnisse angepasst werden. Achtung: Durch den schnellen Stromregler kann das System zum Schwingen neigen. In diesem Fall ist die Abhilfe der Einsatz eines Umrichters mit Zwischenkreiskapazität (8200 motec M4, oder 8200 vector). Der Zwischenkreis dient als Energiespeicher und Dämpfungsglied und unterdrückt dabei die Schwingneigung, der Stromregler kann langsamer eingestellt werden.
- Eine weitere Maßnahme zur Verbesserung der Betriebssicherheit wäre eine Verlängerung der Hochlaufzeit auf einen Wert, bei dem der Stromregler nicht mehr eingreifen muss.