Schwingungsneigung im Leerlauf bei höheren Drehzahlen

Frage:

Wie können Schwingungen im Leerlaufbetrieb bei höheren Drehzahlen (> halbe Bemessungsdrehzahl) unterdrückt werden?

Antwort:

Insbesondere bei größeren Drehstromantrieben (> 10 kW) oder höherpoligen Maschinen im Leerlaufbetrieb sowie bei Resonanzerscheinungen im Antriebssatz kann es verstärkt zu Schwingungen im Motorstromes kommen. Ein Richtungswechsel (motorisch/generatorisch) und damit Schwingen des drehmomentbildenden Stromes (Querstrom) wird vom Antriebsregler durch Differenzieren des Querstromanteils (Vektorregelung) bzw. Differenzieren der Zwischenkreisspannung (U/f-Kennliniensteuerung) erkannt.

Über die Pendeldämpfung lässt sich bei Bedarf das Antriebsverhalten optimieren. Die werkseitige Einstellung der Pendeldämpfung ist auf leistungsmäßig angepasste Motoren ausgelegt. Die Optimierung sollte nach folgenden Kriterien durchgeführt werden (Werte können um Faktor 2 ... 5 verändert werden):
  • erfahrungsgemäss wichtigste Einflussfaktor ist C0234 (Dämpfungsfaktor), der i.d.R. bei Schwingungsneigung zu erhöhen ist (Werkeinstellung 20 %)
  • weiterhin sollte der Einfluss der Pendeldämpfung C0236, wenn notwendig, erhöht werden (Werkeinstellung 0,2 Hz)
  • weniger Einfluss hat die Filterzeit C0235 (Werkeinstellung 5 ms), Veränderung bei Bedarf in beide Richtungen (1 ... 20 ms)

Die Pendeldämpfung hat keinen Einfluss auf das Antriebsverhalten bei langsamen Schwingen des Drehzahlreglers (bei Vektorregelung).

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