Stromgrenzwert C0599 für Motorphasenausfallüberwachung (LP1)

Frage:
Wie wirkt der Eingabeparameter C0599 'Stromgrenze LP1' bei der Motorphasenausfall-Überwachung?

Antwort:
Der Ausfall bzw. die Unterbrechung einer Motorphase (U, V, W) wird dadurch detektiert, dass der Stromfluss jeder einzelnen Motorphase anhand der einstellbaren Stromschwelle (C0599) überprüft wird.
Der Prozentwert unter C0599 bezieht sich auf den fixen Geräte-Bemessungsstrom (nicht auf den einstellbaren Maximalstrom C0022).

Unter folgenden Bedingungen wird die eingestellte LP1-Fehlerreaktion ausgelöst:

1. Der Effektivstrom einer Motorphase 'U' oder 'V' oder 'W' liegt unterhalb der einstellbaren Stromschwelle (C0599 x Geräte-Bemessungsstrom) UND der Motor bewegt sich um mehr als 90 ° mechanisch (Motorgeber)
2. Der Effektivstrom liegt gleichzeitig in zwei Motorphasen unterhalb der einstellbaren Stromschwelle (C0599 x Geräte-Bemessungsstrom).
Durch die Einstellung des Prozentwertes unter Codestelle C0599 kann quasi die Sensibilität der Motorphasenausfallerkennung eingestellt werden. Je größer der eingestellte Prozentwert, desto höher die Sensibilität.
Der Strom wird im Umrichter in zwei Leitern gemessen und im dritten gerechnet. Aus diesem Grund funktioniert die Überwachung für alle drei Motorphasen.
Wegen der möglichen Gefahren für den angeschlossenen Motor ist als Fehlerreaktion 'TRIP' (C0597 = 0) der 'Warnung' vorzuziehen, weil damit bei Störung der Regler gesperrt wird.

Hinweis:
Beim Betrieb von Synchronmotoren kann die Aktivierung zu ungewolltem Auslösen führen, da hier im Gegensatz zum Asynchronmotor kein Magnetisierungsstrom fließen muss. Es können bei dem Synchronmotor daher betriebsmäßig Zustände mit sehr geringen Strömen in den Motorleitungen vorkommen. Die LP1-Überwachung kann ggf. nicht aktiviert werden.

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