Geber-Drahtbruch-Überwachung (SD3) kann fälschlicherweise ansprechen

Betrifft welche Produkte?
8400 StateLine
8400 HighLine

Wie sieht die Reaktion aus?
Infolge der Überwachungslogik des Drehzahlgebers kann es bei einigen Anwendungen vorkommen, dass die Drahtbruch-Überwachung des Gebers reagiert, obwohl der Geber nicht ausgefallen oder defekt ist. In solchen Fällen wird der Frequenzumrichter fälschlicherweise die Fehlermeldung (SD3) anzeigen. Eine kurzzeitige Überschreitung der Differenz zwischen Soll- und Istdrehzahl löst diese Reaktion aus.

Wann tritt das Problem auf?
Es tritt auf, wenn:
  • kurze Beschleunigungszeiten des Antriebs erforderlich sind (z. B. bei sehr dynamischen Anfahr- oder Bremsvorgängen)
  • kurzzeitige, stoßartige Lastbedingungen an der Motorwelle auftreten (sprunghafter Anstieg des Lastmomentes)
  • dynamische Positioniervorgänge (nur 8400 HighLine) eingestellt werden, bei denen der P-Lageregler für einen sehr schnellen Anstieg der Solldrehzahl sorgt und die Istdrehzahl dieser Sollwerkorrektur nicht folgen kann

Diagnosemöglichkeiten?
Istdrehzahl (C00051) im Betrieb beobachten.

Kurzfristige Maßnahmen/Empfehlungen?
Die Drehzahlgeber-Überwachung auf 'WARNING' (C00586 = 5) stellen oder ganz ausgeschalten (C00586 = 0). Die Frequenzbegrenzung (C00910) des Frequenzumrichters auf die maximale Anlagenfrequenz einstellen, um eine evtuelle Beschädigung der Anlage zu vermeiden.

Bewertung:
Bei abgeschalteter Überwachung (und auch bei 'WARNING') kann es nicht zu einer Zerstörung des Frequenzumrichters kommen, da weitere Überwachungen vor Überlastung schützen. Die Überwachung des Drehzahlgebers ist durch den Frequenzumrichter allerdings nicht mehr möglich und muss, wenn dies die Anlagenkonzeption erfordert, extern gelöst werden. Mögliche Komponenten sind z. B. bei Fa. motrona GmbH erhältlich.

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