Was muss hinsichtlich der Zwischenkreiskondensatoren bei längerer Lagerung von Antriebsreglern beachtet werden?

Antwort:

Grundsätzlich können Antriebsregler einige Jahre gelagert werden, ohne dass dies einen nennenswerten Einfluss auf deren Verwendbarkeit hat.
Bei einer Lagerungszeit, die 5 Jahre übersteigt, wird empfohlen den Antriebsregler vor Gebrauch für eine Stunde an die jeweilige Netzspannung anzuschließen. Dies hat ohne Belastung zu erfolgen. (kein Zwischenkreisverbund mit anderen Komponenten und keine Reglerfreigabe).
 
Zu den Hintergründen:
Bei langer spannungsloser Lagerung (>5 Jahre) von Servo- bzw. Frequenzumrichtern kann die Alterung von Elektrolytkondensatoren in Extremfällen zu deren Ausfall führen.
Über die Zeit kommt es zu einer allmählichen Auflösung der Oxidschicht, die innerhalb der Elektrolytkondensatoren als Dielektrikum dient. Eine Regeneration der Oxidschicht erfolgt durch den sogenannten Leckstrom, der bei anliegender Spannung fließt. Dieser versorgt die Anode mit Sauerstoffionen und fördert somit die Entstehung der Oxidschicht.
Ist die Oxidschicht durch Alterung teilweise aufgelöst, muss mit vergleichsweise hohen Leckströmen gerechnet werden. Diese belasten den Elko und weitere Bauteile zusätzlich, außerdem können Spannungsasymmetrien im Zwischenkreis entstehen.
Wird der Antriebsregler lastfrei an die Versorgungsspannung angeschlossen, können sich die geräteinternen Kondensatoren regenerieren, um dann wieder bestimmungsgemäß verwendet werden zu können.
Der Aufbau der als Dielektrikum wirkenden Oxidschicht über elektrische Spannung in Elektrolytkondensatoren wird Formierung genannt.



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