Witron

Feldbeobachtung im EDEKA-Logistikzentrum

Witron und Lenze gewinnen über 10 Jahre hinweg qualitative Daten

Die technischen Grenzen waren schnell erreicht, als Tiefkühllager zum ersten Mal mit Antriebs- und Automatisierungstechnik ausgerüstet werden sollten. Die Hersteller mussten während der ersten Projekte kräftig Lehrgeld zahlen, weil sich die aus der normalen Lagerlogistik bestens bewährte Hardware mit frostigen Temperaturen nicht so vertrug wie gedacht. Eine komplette Branche musste umdenken. Für Joachim Mehl ist dies ein treffendes Beispiel dafür, warum Try & Error nicht von Erfolg gekrönt ist, wenn konkrete Einsatzdaten und Erfahrungswerte fehlen. Deshalb bewertet der Instandhaltungsleiter von Witron im Edeka-Zentrallager Hamm die von Lenze initiierte Feldbeobachtung am Standort auch so positiv und richtungsweisend für die Logistik und die Materialflusstechnik. Über einen Zeitraum von rund zehn Jahren wurde die Prozesssicherheit von mehr als 5000 elektromechanischen Antrieben und 2200 Frequenz- und Servoumrichtern im Zentrallager der Edeka Rhein-Ruhr überwacht und akribisch analysiert.

Feldbeobachtung im Logistikzentrum EDEKA

Das Ziel der Langzeitstudie von Lenze bestand darin, Erkenntnisse hinsichtlich Prozesssicherheit, Lebensdauer sowie der Ursachen von Defekten und Schadensfällen zu sammeln. Auf immerhin 7500 Assets beziffert Witron die Zahl der Funktionseinheiten in Hamm. „Wir haben es hier wahrlich nicht mit einer Puppenstube zu tun. Die Anlage ist riesengroß“, so Mehl. Rund 400.000 Handelseinheiten schlägt Edeka am Standort Hamm-Rhynern täglich um. Das Zentrallager zählt mit 20.000 unterschiedlichen Produkten auf einer Fläche von 90.000 Quadratmetern zu den modernsten in Europa.

„Wir beginnen frühzeitig damit, die richtigen Komponenten zu betrachten −
um dann festzulegen, wann und wo saniert wird.“

Joachim Mehl, Instandhaltungsleiter bei Witron

Bewährt sich die Auslegung in der Praxis?

Verfügbarkeit zählt – vor allem in Bereichen, die einen Flaschenhals im Materialfluss bilden und sich nicht einfach per Bypass umgehen lassen. Vor diesem Hintergrund hat die Feldbeobachtung entscheidende Hinweise darüber gegeben, wann die technische Ausstattung vorbeugend zu warten oder auszutauschen ist. „Das war ein sehr intensives Projekt gemeinsam mit Lenze“, fasst Joachim Mehl zusammen. „Wir haben viel daraus gelernt und Erkenntnisse gewonnen, wo wir in bestimmten Bereichen zum Beispiel Getriebemotoren wechseln mussten, weil die Auslegung den tatsächlich herrschenden Rahmenbedingungen vor Ort nicht entsprach.“ So hat die Feldbeobachtung beispielsweise gezeigt, dass hart am Netz geschaltete Getriebemotoren, die beim Anlaufen die Drehzahl mit schwerem Gusslüfter begrenzen, auf Dauer keine effiziente Lösung darstellen. Mit dem neuen Lenze Smart Motor laufen diese Applikationen heute wesentlich intelligenter. Die ersten 100 Einheiten befinden sich in der Anwendung, die nächsten 100 stehen kurz vor dem Einbau.

Wirtschaftliche und verlässliche Planung

Beispiele wie dieses machen den hohen Nutzen der Feldbeobachtung aus − für Witron wie Lenze gleichermaßen. Durch das langfristig angelegte Beobachten und Analysieren treten Effekte zu Tage, die sonst nicht spezifizierbar sind. Diese Ergebnisse lassen sich in der Folge nutzen, um im Zuge von Anlagensanierungen zielgerichtet in neue Technik zu investieren, statt durch den 1:1-Austausch nur eine Lebensdauerverlängerung zu erreichen. „Wir planen langfristig und müssen wissen, wie viel Geld Edeka in die Hand nehmen muss, um die Anlage in den nächsten zehn Jahren genauso produktiv betreiben zu können wie heute“, erklärt Joachim Mehl.

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